Fragen über Fragen.... einige "wenige"" Infos :-)

Die Vorfreude auf ein neues Familienmitglied ist immer sehr groß. Jedoch bedeutet der Einzug eines Welpen auch verantwortungsvolle Planung und Organisation vor dem Einzug des Hundeskindes.

Hier möchte wir ein paar Ideen und Anregungen an alle Welpeneltern weiter geben, die helfen sollen, die Zeit mit dem Hundekind einfach und unkompliziert zu gestalten. Bei Fragen können Sie uns auch jederzeit gerne eine E-mail schreiben, aber auch telefonisch sind wir für Fragen offen.

1. Der Schlafplatz:

Als Hauptschalfplatz empfehlen wir für den Anfang eine Hundebox/Kennel. Als weiteren Schlafplatz empfehlen wir für den Anfang eine stabile Kunststoffwanne. Die Welpen werden bei uns an Kennel sowie Korb bzw. Kudde gewöhnt und kennen dieses bereits bei Abgabe. Kunststoffkörbe sind leicht zu reinigen und atmungsaktiv. Auch können Sie vom Welpen nicht so leicht "zerstört" werden. Gerade gefüllte Kissen werden gerne zerpflückt und Weidekörbe angeknabbert. Solche schönen, aber auch teuren Hundebetten empfehlen wir nach der Pubertät des Welpen und vor allem nach dem Zahnwechsel. Besonders gute und qualitative Hundebette sind die sogenannten "Kudden".

Für das kuschelige Schlafen sind Woll- und Fleecedecken gut geeignet.

Der Platz des Korbes, also der Hauptschlafplatz, sollte in einer ruhigen Ecke sein, in der kein "Durchgangsverkehr" herrscht. Der Welpe sollte sich hier geborgen und sicher fühlen, vor allem aber auch wirklich Ruhe finden können. Häufig ist dies ein Platz an der Treppe oder im Flur.Gerne kann man auch einen zweiten Liegeplatz anbieten, wo der Welpe die Möglichkeit hat sich abzulegen,aber am Familiengeschehen teil haben kann. Dies ist häufig ein Platz im Wohnzimmer oder auch in der Küche. Da viele mittlerweile recht offen Wohnen und der Trend zum Zweithund geht,wäre hier eher eine Box/Kennel zu empfehlen, der im Alltag für das Training mit dem Hund ebenfalls gut geeignet ist!

2. Stubenreinheit:

Dem Welpen Stubenreinheit beizubringen ist eigentlich ganz einfach. Beobachten Sie ihren Welpen gut. Wird er unruhig, schnüffelt umher oder winselt sind das wahrscheinlich Zeichen dafür, dass er sich lösen muss.
Bringen Sie den Welpen immer sofort zu einem Platz wo er sich lösen darf. Wenn er sein Geschäft verrichtet, wird er auch prompt gelobt, bekommt vielleicht sogar ein Leckerlie.

Bei vielen Welpen macht es Sinn zu Beginn immer gleich die gewohnte „Löse-Stelle“ aufzusuchen.

Es macht Sinn die Stelle so zu wählen, dass der Welpe möglichst wenig Ablenkung hat. Sonst ist alles andere so spannend und aufregend, dass er gar nicht entspannen und sich lösen kann. Dann folgt das lösen nämlich im sichern vertrauten Heim. Sich lösen können hat auch etwas mit Entspannung zu tun.

Passiert dem Welpen in der Wohnung ein Missgeschick, wischen sie es mit sanften Reinigungsmitteln weg, aber so gut das der Welpe es nicht mehr riecht, sonst könnte es ihn erneut animieren drauf zu pinkeln. Wenn Sie Ihren Welpen direkt dabei erwischen reicht ein klares „Nein“. Denken Sie aber immer daran, dass sie ihren Welpen nie verbal „bestrafen“, wenn sie ihn nicht direkt dabei erwischen. Auch wenn sie ihm danach zeigen was er verbrochen hat, wird er den Zusammenhang nicht verstehen! Hunde können Reaktionen auf ihr Verhalten nur verknüpfen, wenn sie spätestens nach 2 Sekunden erfolgt.

Im Welpenalter muss ein Hund relativ oft, etwa alle 2-3 Stunden (außer Nachts). Nach jeder Fütterung, nach jedem schlafen und spielen sollte er raus, damit er sich lösen kann.

Zu beachten ist dabei:

Ein Welpe kann seine Blase erst ab ca. 16 Wochen richtig kontrollieren, vorher kann man keine 100%ige Stubenreinheit erwarten. Einige Welpen brauchen länger, bei anderen klappt es von Anfang an. Das hängt zu einem gewissen Mass auch davon ab, inwieweit der Züchter schon daran gearbeitet hat.

Hilfreich für die Stubenreinheit ist die Arbeit mit der Hundebox/Kennel . Welpen sollen wie bereits erwähnt viel Schlafen. In einer Box finden sie häufig besser zur Ruhe, da der Raum begrenzt ist und äußere Reize abgestellt werden können. Wenn sie beispielsweise nachts oder auch über Tag in der Box schlafen und dann wach werden, machen sie sich häufig besser bemerkbar.

Zeitungspapier oder Katzenklo?
Auch wenn sie diese Methode noch so oft hören, lassen sie sich nicht aus Bequemlichkeit dazu hinreißen den Hund einen Platz in der Wohnung zum lösen mit Zeitungspapier auszulegen oder ihm gar ein Katzenklo anzugewöhnen! Das verzögert die wirkliche Stubenreinheit enorm heraus. Viele Besitzer haben danach Probleme dem Hund wieder abzugewöhnen in die Wohnung zu machen, nach dem sie es ihm doch so schön beigebracht haben.

Ein Hund muss sich draußen lösen können!

http://www.hundeseite.de/hundewissen/hundewissen-erziehung/stubenreinheit-beim-welpen.html

3. Spielzeug: Nicht jedes Spielzeug, welches im Tiergeschäft erworben werden kann, ist für Welpen geeignet. Gerade Quietschtiere können schnell kaputt gehen und verbergen gefährliche Kleinteile in sich. Außerdem sind diese zum Erlernen der Beihemmung kontraproduktiv. Ungeeignet sind auch Stofftiere, gerade Teddys mit Knopfaugen, alte Schuhe, Kleidungsstücke oder auch Tennisbälle. Bevorzugt genutzt wird bei uns Hartgummispielzeug in Form von Kongs, Bällen oder auch Baumwollknochen.

4. Leckerlies und Kauartikel:

Das Welpenleckerlie sollte etwas besonderes und nicht unbedingt das tägliche Futter sein. Weiche Leckerlies, die nicht lange gekaut werden müssen, gut riechen und schmecken sind daher zu bevorzugen. Hier gibt es z.B Käse, Fleischwurst, Bonties oder auch Leberwurst. Für besondere Arbeit, ein besonderes Leckerlie. Gerade wenn es darum geht, neue Kommandos zu erlernen.

Kauknochen sollten besonders ausgewählt werden.Die Knochen sollten nicht splittern oder scharfkantig sein. Generell darf ein Hund alle Knochen, außer vom Schwein ( Schwein ist generell tabu für den Hund!). Wichtig ist, dass die Knochen ungekocht sein sollten. Hier kann man sich merken: Ungekocht/Ungefährlich ; Gekocht/Gefährlich. Knochen nur in Maßen geben, da Calcium bis zu 12 Monaten im Überschuss nicht ausgeschieden wird, wie beim Erwachsenen Hund ( Knochenkot, meist weiß und sehr hart), sondern sich fälschlicherweise im Knochen ablagert und es hier zu einem Missverhältnis kommt. Zu empfehlen bis 12 Monate ist eher Brustbein.

Für Welpen eignen sich gut : Kälberblase, Rinderlunge, Zahnputzstreifen, Rinderstrosse

5. Alleine bleiben: Das alleine bleiben sollte frühzeitig geübt werden, natürlich langsam Schritt für Schritt. Sinnvoll ist es, den Welpen 5-10 Minuten zunächst  alleine zu lassen, wenn man z.B. den Müll raus bringt.  Die Zeiten des Alleine bleibens sollten langsam gestaffelt werden. Positives Verhalten loben, negatives Verhalten ignorieren. Auch in kurzen Etappen ist es wichtig, den Welpen nicht zu bestärken, wenn er winselt oder jault. Wichtig hier, die Übungssequenz kürzen, aber erst wieder in die Situation treten, wenn der Welpe nachgibt. So lernt er, dass jaulen, fiepsen und bellen nicht zur Bestätigung führen. Ebenso ist es wichtig, dass der Welpe vor dem Alleine sein ausgelastet ist und sich während des Alleine sein auch sinnvoll beschäftigen kann.
Ggf. kann man das alleine sein auch sehr gut mit einem Zimmerkennel üben.

6. Leine und Halsband: Für die erste Zeit empfehlen wir ein Nylonhalsband mit passender Leine. Leder ist am Anfang noch sehr hart und Kettenhalsbänder sind ungeeignet. Flexileinen empfehlen wir nicht ! Es ist sinnvoll eine bodenständige Leinenführigkeit von Anfang an, an einer kurzen Leine zu üben.

Bezüglich der genauen Größe sprechen Sie uns an.

Ein Geschirr sollte immer gut passen. Hier eignen sich am Besten die Geschirre von Anny X.

7. Der erste Tierarztbesuch: Der erste Tierarztbesuch sollte ein positives Erlebnis sein. Daher ist es zu empfehlen den Tierarzt vor der ersten Nachimpfung aufzusuchen, um nicht direkt ein negatives Erlebnis damit zu verbinden. Für Hund und Halter ist es schön, den Tierarzt kennen zu lernen und einen ersten Eindruck zu gewinnen.

8. Auto fahren: Beim Auto fahren geht Sicherheit vor. Die erste Fahrt sollte allerdings von Mama weg, so angenehm wie möglich gestaltet werden. Zur Verkehrssicherheit empfehlen wir ein passendes Hundegitter, insofern sie keine Hundebox nutzen wollen. Genauere Infos hierzu sind beim Fahrzeughersteller erfragen. Unsere Welpen lernen das Autofahren in der Hundebox kennen.

9. Welpenschule: Der Besuch einer Welpenschule ist wichtig, um das Sozialverhalten des Hundes weiter zu stärken und den Umgang mit Artgenossen zu fördern. Im Fokus steht hier das freundliche Miteinander. Vor Einzug des Welpen sollte man bereits schon Kontakt zur Hundeschule aufnehmen und sich auch einige ansehen, denn nicht in jeder fühlt man sich wohl und gut aufgehoben. Von Drill auf dem Hundeplatz ist in der heutigen Zeit abzusehen. Auch nach dem Welpenkurs ist das weitere Besuchen der Hundeschule eine Freude für den Vierbeiner, schafft Ausgleich und weitere tolle Kontakte. Zudem kann man sich hier auch mit anderen Hundeeltern austauschen. Das Thema der richtigen Welpenschule ist sehr komplex. Worauf man achten sollte, können wir gerne in einem persönlichen Gespräch besprechen.

10. Das Hundefutter: Wir barfen und füttern getreidefreies Hundefutter. Bei Hundefutter sollte man darauf achten, dass nicht zu viele Konservierungs- und Zusatzstoffe enthalten sind. Ebenso ist getreidefrei sinnvoll. Auch darf gerade bei einem großen Hund der Proteingehalt nicht zu hoch sein. Dies ist ein sehr sensibles Thema, welches wir gerne mit ihnen besprechen. Im April 2014 und September 2014 haben wir unterschiedliche Ernährungskurse zum Thema "Hundeernährung" besucht um uns dementsprechend zu schulen. Das Junghundefutter sollte maximal bis zum 6. LM. gefüttert werden, danach ist auf ein Adultfutter umzustellen.

11. Mein Welpe hat Durchfall:  Ein Welpe kann aus unterschiedlichen Gründen Durchfall haben. Dies kommt bei einem jungen recht schnell vor, da sie schnell etwas fressen, was nicht sein soll oder auch anfälliger z.B. auf Stress reagieren. Wichtig ist, dass hier absolute Vorsicht gilt. Sollte der Durchfall binnen 24 Stunden nicht besser werden, bei gutem Allgemeinbefinden, ist ein Tierarzt aufzusuchen. Sollte sich der Welpe sofort schlapp fühlen und das Fressen verweigern, sollte ein Tierarzt direkt aufgesucht werden. Wichtig ist, dass der Darm bei Durchfall, auch bei einem älteren Hund, erstmal zur Ruhe kommen sollte. Deswegen legen wir einen Fastentag ein. Am nächsten Tag wird mit Schonkost wieder begonnen. Hier geben wir bevorzugt Kartoffelpü mit Möhre.

12. Die Wurmkur:

Eine Wurmkur ist keine Prophylaxe. Daher sollte man nur entwurmen, wenn auch Würmer da sind. Eine Wurmkur belastet die Darmflora sehr. Der Wideraufbau dauert circa 6 Monate.

Bei uns werden die Welpen wie vier mal wie folgt entwurmt, denn als Züchter sind wir dazu verpflichtet die Welpen regelmäßig zu entwurmen.

14 Lebenstag „Panacur Paste“

4 Lebenswoche „Procox“

6 Lebenswoche „Panacur Tablette“

8 Lebenswoche „Milbemax“

Vor der zweiten Impfung, die im neuen Zuhause erfolgt sollte circa 5 Tage vor der Impfung eine Wurmkur erfolgen. Diese Wurmkur kann man sich beim ersten Kennenlernbesuch vom Tierarzt mitgeben lassen. Zu empfehlen wäre eine Wurmkur mit Panacur oder Drontal Puppy, da diese für Welpen am besten verträglich sind. Eine weitere Wurmkur sollte nochmals mit 16 Wochen erfolgen.

Häufig haben Hunde nach einer Wurmkur dünnen Stuhl bzw. leichten Durchfall. Dies sollte sich nach drei Tagen einpendeln. Wenn der Hund auf eine Wurmkur mit starker Abgeschlagenheit reagiert, sollte dieses Präparat nicht nochmal gegeben werden.

Ab dem 6. Lebensmonat empfehlen wir dringen, dass die Hunde nur bei positiven Befund entwurmt werden sollten. Hierzu kann der Tierarzt eine gesammelte Stuhlprob auf Würmer und Wurmeier untersuchen. Einmal im Jahr sollte Stuhl über drei Tage gesammelt werden und eine große Stuhluntersuchung bei Laboklin erfolgen.

 Darmsarnierung:

 In den ersten Wochen sollte eine gute Darmsarnierung erfolgen. Hierzu kann man folgendes empfehlen:

  • Pansen und Blättermagen ( roh) reinigt den Darm

  • auch getrocknete Ohren ( Rind, Reh, kaninchen) mit Fell putzen den Darm.

  • Wir geben Anibio Darm-aktiv nach jeder Entwurmung über 6 Wochen oder Heilerde ( für den Darm) als Granulat ( bei Rossmann erhältlich)

Das Anibio Darm-aktiv sollte bereits vom Einzug an gegeben werden.

 Der Darm ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Ist dieser eingeschränkt, kann das Immunsystem auch nicht die volle Leistung bringen. Gut zum Aufbau des Immunsystems ist Hagebuttenschalenpulver und Himbeerblätterpulver.

13. Die Floh- und Zeckenprophylaxe:

Die Zeckenprophylaxe ist ein sehr umstrittenes Thema. Letztendlich muss jeder selber wissen wie er vorbeugt. Folgende Empfehlung:

Alternative Methoden:

  • Täglich 1. Esslöffel Kokosöl

  • EM Keramik Halsband

  • 2-3 x wöchentlich 1 Löffel Schwarzkümmelöl ( nicht öfter, da es sonst die Leber belastet)

Chemische Möglichkeiten:

 Leider kommt man oft ohne Chemie nicht zurecht, vorallem in Gebieten wo viele Zecken sind.

Wenn man zur Chemiekeule greifen muss empfehlen wir das Anti Zeckenhalsband von Seresto der Firma Bayer. Das Halsband hält 8 Monate, ist auch für Welpen geeignet. Es kann ohne Probleme im Wasser getragen werden, ohne das seine Wirkung beeinträchtigt wird. Es ist auch für Kinder und Allergiker ungefährlich.

Das Halsband von Scalibor ist nicht zu empfehlen und weist diese Eigenschaften nicht auf!

 Von oralen Zeckenschutzmitteln ist dringend abzuraten. Hierzu gehören Bravecto, Nexgard und Symparica sowie alle Mittel die diese Wirkstoffe enthalten. Es handelt sich hier um Nervengifte. Diese Tabletten sollen einmal im Monat oder alle drei Monate oral eingenommen werden. Solange sind diese Gifte auch in der Blutbahn des Hundes. Die Zecke muss also erst zubeissen, um das Gift aus der Blutbahn des Hundes zu bekommen und fällt dann ab. Die Zecke kann in dieser Zeit Borrelien usw. absondern ! Also wird kein Schutz vor Borreliose oder anderen Erkrankungen die von Zecken übertragen werden können, geboten. Zudem gibt es noch keine Langzeitstudien zu diesen Präparaten. Besonders im Wachstum und der Entwicklung sollten diese Präparate sowieso gemieden werden.

Bei Spot On´s kommt es häufg zu Hautunverträglichkeiten der Hunde und sind in der Handhabung unpraktisch. Der Hund sollte 24 Stunden keinen Kontakt zu Wasser haben und auch nicht groß angefasst werden.

Was kann man noch tun?

Den Hund regelmäßig absuchen, besonders nach Spaziergängen oder Spielen im Garten. Hierzu eignene sich super Fusselrollen, die man eigentlich für das Enthaaren der Kleidung nutzt! Einfach über das Fell gehen und die noch nicht festgebissenen Zecken bleiben haften.

14. Wie viel Bewegung darf mein Welpe haben ? Leider werden die meisten Welpen in den neuen Familien absolut überansprucht , obwohl es vor dem Kauf mehrfach besprochen wurde.  Ein Hund muss Ruhe lernen, das ist die wohl größte Verantwortung der neuen Hundeeltern. In der Regel gilt das man einen Hund bis 12 Monaten nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann.

Die Tierärztin Susanne Wisniewski hat hierzu einen sehr guten Beitrag auf der Seite http://drc.de/gesundheit/welpenbewegung veröffentlich der absolut lesenswert ist.

"Ausgehend vom Urahnen Wolf sollte man sich vor Augen halten, dass der Junghund erst etwa im Alter von 8 bis 9 Monaten beginnt, das Rudel auf größeren Streifzügen zu begleiten. Bis dahin besteht der Tagesablauf aus kurzen Bewegungsintervallen mit größeren Schlaf- und Ruhepausen.

Unsere Welpen hingegen werden (ganz anders als der Wolf) mit hochkalorischem (sehr energiereichem) Futter ernährt und geraten daher oft in einen erheblichen Energieüberschuss und Bewegungsdrang, den der Besitzer nur mit ausgiebigen Spaziergängen zu befriedigen können glaubt. Dies führt in einen Teufelskreis, da der Junghund durch viel Bewegung natürlich immer bessere Kondition erhält, sprich, immer längere Spaziergänge benötigt, damit er endlich mal müde ist.

Es gibt tatsächlich Hundebesitzer, die mit einem 6 Monate alten, 30 kg schweren Junghund täglich 3 Mal eine Stunde spazieren gehen und zusätzlich eine Stunde "Spielgruppe" erlauben (damit sich der Kleine auch ordentlich sozialisiert).

Die Kombination "gute" Fütterung (häufig gleichzusetzen mit Übergewicht) und viel zu starke körperliche Beanspruchung sind allerdings - natürlich neben einer genetischen Disposition - mit ein Grund dafür, dass sich bei großwüchsigen Rassen in diesem Alter degenerative Gelenksprobleme (HD/ED/OCD) entwickeln können, die dem Hund u. U. ein Leben lang Probleme bescheren.

Hier das richtige Maß zu finden, stellt für viele Besitzer ein großes Problem dar. Natürlich gibt es auch keine Pauschalregeln wie 5, 15 oder 30 Minuten. Schon gar nicht kann man auf den Hund hören nach dem Motto "der weiß schon, wann er genug hat..."; denn die meisten Welpen werden durch ihren Spieltrieb, ihr Temperament u. a. dazu getrieben, sich weit über ihre eigentliche Belastungsgrenze hinaus anzustrengen.

In jedem Falle gilt aber, dass man einen Hund (großwüchsiger Rassen mit Tendenz zu Gelenksproblemen) bis zu 12 Monaten eigentlich nicht zu wenig, sondern nur zu viel bewegen kann.

Den Einwand, ein Welpe müsste sich schließlich sozialisieren und hierfür wären ausgiebige Welpenspielstunden geradezu ideal, kann man mit Blick auf die Entwicklungsphasen eines Welpen getrost vergessen, da sich in puncto Sozialisierung nach der 16. Woche nicht mehr viel tut. Das Einschränken dieser auf Hundeplätzen weit verbreiteten "Tobe-Orgien" muss auch nicht bedeuten, dem Junghund jeglichen Kontakt mit anderen Hunden zu verbieten. Allerdings sollte dieser dosiert und durchdacht erfolgen und nicht hauptsächlich dazu dienen, dass Herrchen und Frauchen in Ruhe den neuesten Klatsch austauschen können.

Umfangreiche wissenschaftliche Studien zum Thema HD/ED haben gezeigt, dass man bei genetisch schlecht veranlagten Hunden durch strikte Bewegungseinschränkung in Kombination mit entsprechender Fütterung die Entwicklung von Gelenksproblemen verhindern oder zumindest stark reduzieren kann.

KURZ: Die meisten Welpen großwüchsiger Rassen werden von ihren Besitzern im 1. Lebensjahr in puncto Bewegung unwissentlich massiv überbeansprucht. Ich persönlich halte einen 20-minütigen, flotten Spaziergang im ersten Lebensjahr schon eher für lang." Zitiert nach Susanne Wisniewski  aus http://drc.de/gesundheit/welpenbewegung Zugriff: 13.10.2015

15. Der Hund zahnt: Jeder Welpe zahnt mit Beginn der juvenilen Phase. Als Tipp, wir geben Osanit Kügelchen, die sehr gut helfen die Symptome zu lindern. Sie sind in jeder Apotheke

16. Calm Down- Die Ruhedecke für den Hund!

Der kleine Hundwelpe ist endlich Zuhause angekommen. Neben Stubenreinheit, Zurückkommen und nettes Verhalten gegenüber Menschen soll er oder sie auch lernen, sich ruhig auf einen Platz zu setzen. Hierfür können Sie eine Ruhedecke für Ihren Hund aufbauen. Diese Decke wird nicht mit Futter, sondern mit selbstständiger Entspannung verknüpft. Wichtig ist, dass Sie eine Decke verwenden, die der Hund nicht zur freien Verfügung hat und auch noch nicht kennt. Die Decke wird nur zum Training rausgeholt. Sie bleiben bitte immer dabei und lassen Ihren Hund nicht einfach unbeaufsichtigt, denn das ist nicht Sinn dieser Übung. Ziel soll es sein, dass der Hund lernt, auf der Ruhedecke sich hinzulegen und zu schlafen.

Um dies zu trainieren, wird der Hund anfangs an die Leine genommen und in Ihrer Nähe festgebunden. Bitte achten Sie darauf, dass keine Gegenstände in der Nähe sind, die der Hund kaputtmachen könnte. Diese Übung nennt sich „Calm Down“, selbstständige Entspannung. Die meisten Hunde, je nach Erregungsniveau, toben erst einmal und sind sehr frustriert durch das Anleinen. In den ersten Schritten warten wir kleine Besserungen ab. Je nachdem, wie schwer es dem Hund fällt ruhigeres Verhalten zu zeigen. Einige Anhaltspunkte:

  • Ruhig sein, kein Fiepen, Bellen oder Jaulen
  • sich hinsetzen (erst kurz, dann länger)
  • sich hinlegen (erst gerade, dann auf eine Hüfte, dann länger)
  • den Kopf nach unten legen (erst kurz, dann länger)
  • eindösen und letztendlich schlafen

Eine Entspannungsdecke durch Calm Down

Je nach Hund können Sie diese Teilschritte noch weiter zerstückeln. Der Hund soll keine Stunde festgemacht werden, sondern nur Minuten. Die Belohnung, sobald der Hund ruhiges Verhalten zeigt: Er wird abgeleint und darf sich wieder frei bewegen. Bleibt der Hund liegen und schläft weiter, dann lassen Sie ihn bitte. Für viele Hunde ist diese Übung am Anfang sehr schwierig, allerdings auf Dauer sehr wirkungsvoll. Sie haben durch Training eine Decke mit „Schlafen bringt Belohnung“ verknüpft ohne Futter ins Spiel zu bringen. Ist diese Decke aufgebaut (Sie legen die Decke hin, Hund sieht die Decke, legt sich hin und schläft), dann können Sie die Decke erst einmal in verschiedenen Räumen auslegen und dann z.B. auch miz ins Restaurant mitnehmen. Zeigt der Hund kein zügiges Hinlegen und entspannen, so wird der Hund wieder angeleint und der Trainingsaufbau wird wiederholt.

Diese Entspannungsdecke ist für „Viel-Restaurant-Gänger“ ein Geschenk und kann in vielen anderen Situationen ebenfalls angewendet werden.

Quelle: http://www.hundeseite.de/hundewissen/hundeausstellungen-tipps-fur-anfanger.html

Weitere Infos und Beantwortung von Fragen jederzeit gerne auf Nachfrage🙂

Buchempfehlungen

1. "Lassie, Rex & Co. klären auf: Wege zur erfolgreichen Hundeerziehung und Verhaltenstherapie (Das besondere Hundebuch)" von Pasquale Piturru

2. "Der neue Hundeführerschein- leicht gemacht!: Vorbereitung auf die theoretische und praktische Prüfung zum Sachkundenachweis" von Kristina Falke.

3."Hilfe, mein Hund ist in der Pubertät!: Entspannt durch wilde Zeiten" von Sophie Strodtbeck

4. "Kastration und Verhalten" von Udo Gansloßer ( Definitv lesenswert vor einer Kastration!)

5. "Labbylike - Das erste Lebensjahr: ... mehr als nur ein Welpenführer" von Daniela Koppenhöfer

6." Gerda ein Hundekind"- von Lydia- Schulze Erdmann

7. Welpenbasics von Tina Ziemer Falke ( ABSOLUTES MUST HAVE!!)

Haus-und Notfallapotheke

Haus- und Notfallapotheke

1.Verbandsmaterial

Fertige Verbandskästen – beispielsweise fürs Auto – eignen sich auch für die Versorgung/Erste Hilfe des Vierbeiners. Wenn Sie sich Ihre Hausapotheke für den Hund selbst zusammenstellen wollen, sollten folgende Verbandsmaterialien enthalten sein

2. Salben, Lösungen und Medikamente

Die hier aufgeführten Salben, Lösungen und Medikamente stellen lediglich einen Überblick dar, welche Mittelchen in der Grundausstattung für die Hausapotheke empfehlenswert sind. Zudem gibt es eine Reihe an homöopathischen Mittelchen, die von vielen Hundehaltern empfohlen werden.

- Wund- und Heilsalbe

Bei kleinen Auf- bzw. Abschürfungen verwenden – nicht für größere, offene Wunden.

- Jod-Lösung/antiseptisches Desinfektionsmittel

Um Wunden zu desinfizieren sollte eine Jod-Lösung oder ein entsprechendes, nicht brennendes Desinfektionsmittel parat sein. Gegebenenfalls solltet Ihr Rücksprache mit Eurem Tierarzt halten. Auch für offene Wunden gibt es nicht brennende, antiseptische Wund- und Heilsalben.

- Isotone Kochsalzlösung

Die Lösung kann zur Reinigung/Spülung von Wunden, Nase oder Augen verwendet werden.

- Kohletabletten/ Diatab oder Diarsanyl

Insbesondere bei akutem Durchfall. Kohletabletten sollten allerdings nicht verabreicht werden, wenn der Hund zusätzlich eine erhöhte Temperatur (Fieber) hat. Bei Durchfall generell gilt, 24 Stunden lang nur Wasser, gerne auch schwarzen Tee oder Kamillentee anbieten und keine Nahrung/Futter, damit der Darm zur Ruhe kommt. Am kommenden Tag mit Schonkost langsam anfangen ( Kartoffelbrei mit Möhre oder auch Reis mit gekochtem Huhn).Banane ist ebenfalls gut bei Durchfall. Bei Welpen/Junghunden gilt bei akutem Durchfall/Erbrechen generell SOFORT zum Tierarzt.

Diarsanyl und Diatab sind online oder beim Tierarzt erhältlich und für mich persönlich das Mittelchen der Wahl vor den Kohletabletten.

Homöopathische Mittel: ( ich persönlich bin ein absoluter Befürworter!)

Apis mellifica (Honigbiene)
Indikationen: Apis mellifica ist ein hervorragendes Mittel, um die Folgen von Bienen- oder Wespenstichen zu behandeln. Die Wunde ist heiß und geschwollen. Äußerlich können Sie den Stich mit in einem Glas Wasser aufgelöstem Apis betupfen. Achtung: Bei Stichen in der Mundhöhle sofort den Tierarzt aufsuchen!

Arnica (Arnica montana)
Das Verletzungsmittel schlechthin. Schlüsselsymptome sind: Schmerz, große Schwäche, Erschöpfung, Angst vor Berührung.
Indikationen: Bei stumpfen Verletzungen (Prellungen, Quetschungen), die zum Bluterguss führen, nach Operationen, nach Zahnextraktionen, nach der Geburt zum Verheilen der Geburtswunde. Bei Kopfverletzungen, Gehirnerschütterung und Wirbelsäulenverletzungen immer sofort geben, da es eventuell zu nicht sichtbaren Einblutungen gekommen sein kann – danach den Tierarzt konsultieren! Bei solchen Verletzungen Arnica zusammen mit Hypericum geben, um die Schmerzen zu lindern. Außerdem bei Muskelkater, Muskelzerrung oder Muskelriss. Symptome: Das Tier fühlt sich am ganzen Körper wie erschlagen, es mag nicht berührt werden und findet keine Lage, in der es bequem liegen kann.

Calendula (Ringelblume)
Fördert die Wundheilung, verhindert Eiterungen bei allen Wunden mit Gewebeverlust. Die Wundränder haben keinen Kontakt mehr zueinander. Wird normalerweise äußerlich in Form von Calendulasalbe oder als verdünnte Calendulatinktur (1:5 mit lauwarmem Wasser verdünnt) angewandt.
Indikationen: Speziell für Wunden mit Gewebeverlust, wie Schürfwunden, Risswunden (Verletzung durch Stacheldraht, Bisswunden), stark verunreinigte Wunden oder Dammrisse. Wenn das Tier plötzlich humpelt: Bei Muskelzerrung, Muskelriss (erst Arnica geben; bleibt die Angst vor Berührung, Calendula geben

Nux vomica (Brechnuss)
Indikationen: Es ist ein hervorragendes Mittel, wenn das Haustier nach einer Operation nicht richtig aus der Narkose erwacht. Bekommt das Tier die Augen nicht auf und taumelt immer noch wie volltrunken, kann man diesen Zustand mit einer Gabe Nux vomica behandeln. Wichtiges Mittel nach der Gabe von Wurmmitteln, Zecken- und Flohmitteln, da es die Entgiftung der Leber unterstützt und so mögliche Nebenwirkungen abschwächt oder ganz verhindert.

Ruta (Weinraute)
Ruta ist quasi der kleine Bruder von Rhus toxicodendron und hat eine hervorragende Wirkung auf die Knochenhaut und Sehnen.
Indikationen: Häufig indiziert bei Folgen von Überanstrengung, Quetschungen und Prellungen mit Knochenhautbeteiligung, z. B. dann, wenn dem Tier etwas Schweres auf die Pfote gefallen ist und die Knochenhaut verletzt wurde, knotige Verdickungen an der Knochenhaut, die sich nur langsam zurückbilden (Überbeine), Schleimbeutelentzündungen als Verletzungsfolge.
Symptome: Zerschlagenheitsgefühl, Unruhe, Verschlimmerung durch feuchtkaltes Wetter.

Traumeel: Stauchung/Prellung

Aconitum napellus- Ein Mittel für Extremsituationen

Aconitum heilt Ängste, die durch einen heftigen, plötzlichen Schock entstanden sind (Schüsse, Sylvester-Knallkörper, Unfälle, Überfall durch einen anderen Hund…). Der Hund ist äußerst unruhig und extrem schreckhaft.

-Wichtige Mittel bei Reiseübelkeit-

Cocculus D6:Erschöpfung und Übelkeit. Legt sich hin und bleibt ganz still, bewegungslos. Schwindel, deshalb schlimmer auf kurvenreichen Strecken. Ein wichtiges Mittel insbesondere für Welpen. Rasche Erholung nach dem Aussteigen.
Tabacum D6:Kalte Haut, große Blässe, extreme Übelkeit („sterbensübel“), Zittern
Petroleum D6:Übelkeit und Erbrechen, der Hund würde trotzdem fressen.
Nux Vomica:(Versuch zu) Erbrechen, auch bei leerem Magen. Große Nervosität und Reizbarkeit. - Viel Hecheln und Jammern.


Was zusätzlich in der Hausapotheke für den Hund sein sollte

Thermometer

Viele Tierärzte bieten spezielle, für Hunde konzipierte Digital-Thermometer an. Insbesondere können sich die Geräte eignen, die nur kurz ins Ohr gehalten werden müssen.

Zeckenzange

Eine Zeckenzange – oder ein Zeckenhaken (falls man damit besser umgehen kann) – sollte in keinem Hundehaushalt fehlen. So gut oder wirkungsvoll die jeweilige Zeckenprophylaxe auch sein mag; ein Spinnentierchen kann immer durchkommen und sich festbeißen.

Pinzette

Um Wunden von gröberen Dreckpartikeln zu reinigen oder eine Pfote von einem Splitter zu befreien, sollte sich auch eine Pinzette mit abgerundeten Spitzen in der Hausapotheke für den Hund befinden.

Einwegspritzen aus Plastik

Falls dem Hund Flüssigkeit oder ein aufgelöstes Medikament verabreicht werden soll, kann eine Einwegspritze genutzt werden – selbstverständlich ohne Nadel.

Maulkorb

Auch wenn Sie den liebsten Hund der Welt haben, wenn der Vierbeiner Schmerzen hat, kann es passieren, dass er um sich beißt. Insbesondere wenn man die Wunde reinigen will und man so noch mehr Schmerzen verursacht. Wahrscheinlich will Ihr Hund Sie nicht einmal beißen und es täte ihm hinterher sogar leid. Damit Vier- und Zweibeiner derartiges erspart bleibt, sollte für den Fall der Fälle ein Maulkorb griffbereit sein.

Kleine Taschenlampe

So lässt sich auch das Ohr Ihres pelzigen Gefährten problemlos untersuchen. Insbesondere nach der Ohrreinigung empfiehlt es sich, mit der Taschenlampe nochmal nachschauen, ob der Gehörgang entsprechend sauber und nicht entzündet ist.

Telefonnummer des Tierarztes/Notfallnummer der Tierklinik

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